Als wir einmal im Herbst einen schönen, fetten Fasan
in der Speisekammer und Freunde aus London zu Besuch hatten, versah Rum nicht wie sonst
Dienst an der Speisekammertür. Er kam auch nicht, als wir ihn riefen, aber alle anderen
Katzen erschienen erwartungsvoll schnurrend und wanderten in kleinen, zierlichen Kreisen
um den Küchentisch.
"Der gierige alte Kater ist wahrscheinlich bei der Rattenjagd ertrunken, waghalsig
wie er nun mal ist", meine Jane. Ich war verzweifelt, verfluchte die Mühle, die
Gäste, die Insel, den Golfstrom und alle, die mir in den Weg liefen.
Dann ging ich in die Speisekammer, um den Fasan zu rupfen und in das Bratrohr
zu schieben. Als ich die schwarze Tür öffnete, stürzte Rum an mir vorüber. Sein Fell
war mit kleinen, bunten Fasanenfedern gespickt, und dem jungen Fasan fehlte, wie von einem
Koch kunstgerecht abgelöst, die Brust.
Wir sagten den Freunden nicht, was geschehen war, sondern setzten den leicht Erstaunten
Fasanenragout vor, mit sehr viel Gemüse und Kartoffeln gestreckt und mit einer dicken
Sauce übergossen, die verhüllen sollte, dass der beste Teil fehlte. Jane erklärte
seelenruhig, es wäre ein altes schottisches Gericht. Im Backofenloch ruhte Rum, unfähig
zu schnurren, in tiefem Schlaf.
Elisabeth Castonier