Trixi erinnert sich

Trixi_Kopf.jpg (2960 Byte)
Meine Schwester und ich sind am 1. Januar 1995 geboren worden. Wir lebten dort fast 10 Monate und wurden bei einer Firma notdürftig ernährt.


Im Oktober tauchte plötzlich ein Mann auf, der nach kurzem Aufenthalt losging und Verstärkung holte. Es waren zwei Frauen und der besagte Mann. Sie waren entsetzt, dass hier auf der Baustelle wilde Katzen lebten.
Sie kamen von nun an jeden Tag, um uns zu füttern. .          

Doch eines Tages wurde so ein Ungeheuer (Falle) aufgestellt und ein bei uns lebender Kater wurde damit eingefangen und mitgenommen

Mohrle.jpg (18372 Byte)


Einige Zeit später tauchte dieses Ungeheuer wieder auf. Diesmal war es meine Schwester die in dieses komische Ding tappste. Es machte klick, und drin war sie.Ein paar Tage später kam sie aber wieder. Meine Mutter und ich waren jetzt vorsichtig. Wir wollten auf keinen Fall auch in dieses Ding gehen.


So ging die Zeit dahin. Es wurde Winter und bitter kalt. Wir versteckten uns unter einem Bauwagen. Dort hatten die Menschen, die uns jeden Tag gefüttert haben, in eine Decke Heu getan und unter den Bauwagen gelegt. Außerdem hatten sie uns noch ein Futterhäuschen und ein Schlafhäuschen aufgestellt. So konnten wir den Winter überstehen.


Wenn unsere Menschen kamen und wir waren nicht da, dann haben sie uns gerufen. „Spatzele, Spatzele“, dann sind wir gerannt und haben uns aufs Futter gestürzt. Die Menschen haben immer wieder versucht uns zu streicheln, aber wir waren sehr scheu. Manche meinten, wir seien wild und würden niemals zahm.


Doch zu unserem großen Leid, haben Menschen das Haus, vor dem wir lebten, geerbt. Von da an wurden wir fortgescheucht. Sie haben unser Futter- und Schlafhaus kaputt gemacht. Unser Futter einfach in die Mülltonne geworfen. Unser Futterplatz wurde ständig umgestellt. Unsere Menschen haben nicht aufgegeben.

 Im Februar 1996 haben  sie unsere Mutter eingefangen.

Wir haben sie nie wieder gesehen. Unsere Menschen haben uns erzählt, dass sie ein schönes Zuhause bekommen hat und sehr zufrieden sei mit ihrem neuen Leben.

         Unsere Mammi.jpg (8435 Byte)


Im April wurde es ganz eng. Die Arbeiter von der Baustelle, die zu uns immer nett waren, haben unseren Menschen gesagt, dass der Futterplatz verlegt werden muß, da jetzt der Zaun gezogen wird und die Menschen nicht mehr zu uns können.


So kam es, wie es kommen musste. Meine Schwester war inzwischen so zutraulich geworden, dass sie sich schon etwas streicheln ließ. An einem schönen Sommertag im Juni, kam noch eine Frau und die packte Sissi – inzwischen hatten wir Namen bekommen – im Nacken und tat sie in eine Kiste. Jetzt war ich allein. Was die Menschen nicht wussten war, dass ich trächtig war.


Doch das alleine Leben auf der Straße machte mir keinen Spaß. Eines Tages gab ich zu verstehen, dass ich dort fort wollte. Seit Wochen stand ja eine Kiste auf dem Hof, in welches mein Futter gestellt wurde. An einem Freitag im Juli ging ich in die Kiste, um wie gewohnt zu fressen, da machte die Frau die Tür zu und brachte mich zum Tierarzt. Dort wurde ich operiert und von der Frau, die Sissi eingefangen hatte, abgeholt. Sie brachte mich zu sich nach Hause. Mittwochs wollte sie mich sauber legen. Die Gelegenheit habe ich genutzt und bin entwischt. Sie wollten mich wieder einfangen, doch da ging ich einfach in ein Ding (Gastherme) das an der Wand hing, und versteckte mich. Zwei Tage später wurde ich weg gebracht. Als ich aus der Kiste vorsichtig raus bin, sah ich, dass meine Schwester da war. Aber erst habe ich mich unter der Decke auf der Couch versteckt.

Meine neuen Eltern waren sehr geduldig mit uns. Sie haben sehr feinfühlig versucht, uns an die Hand zu bekommen. Es hat lange gedauert, aber als wir kapiert hatten, diese Hände tun uns nichts, haben wir es genossen, uns streicheln zu lassen.
lächeln.JPG (12164 Byte)

So gingen die Jahre dahin. Im Oktober 2001 wurde meine Schwester sehr krank. Im Januar 2002 ist sie dann gestorben. Nun bin ich alleine. Auch mit meiner Gesundheit ist es nicht weit her. Aber meine Eltern tun alles für mich, damit ich noch lange Leben kann.


Ich bin ihnen sehr dankbar. Das alleine sein ist für mich nicht schlimm. Ich bekomme alle Streicheleinheiten nur für mich. Ich bin heute eine fast zahme Katze. Mich kann man überall streicheln und kraulen. Nur wenn ich in die Kiste soll, dann versuche ich mich zu wehren. Mit zwei Händen angefasst zu werden, kann ich bis heute nicht ab.


Ich wünsche allen Tieren, dass sie ein so gutes und liebevolles Zuhause finden wie ich.


Liebe Grüße


miau miau


Eure Trixi

zurück