Herzlos

 

Kann ein Mensch wirklich so herzlos sein? Ein Mensch der vorgibt, Tierschützer zu sein?

Und doch ist es so.

Sie hatte ihr Leben lang Katzen. und meist mehr  als nur eine. Doch nun sind alle ihre Lieblinge tot, nur eine ist noch da. Sie ist 15 Jahre alt und auch genau so lange bei ihr. sie hat sich nie um dieses Katzenkind gekümmert und deshalb ist sie scheu geblieben. Sie ist eine süße kleine schwarze Katze. doch anfassen oder ihr zu nahe zu kommen, wird mit fauchen beantwortet. Eigentlich braucht sie sich gar nicht zu beschwerden, denn sie hat sich nie die Zeit genommen, diese Katze an die Hand zu bekommen. Immer waren Andere wichtiger.

Jetzt ist diese Katze ihr lästig geworden. Sie könne nirgendwo hin und würde doch so gerne mal verreisen. Dieses Verlangen hat sie in all den Jahren nicht gehabt. Ich habe ihr immer schon angeboten, die Tiere zu versorgen, wenn sie mal fort möchte. Doch jetzt hat sie mir gesagt, sie wäre froh, wenn diese Katze endlich weg wäre. Schließlich würde sie von ihr nur angefaucht werden und sie möchte etwas zum schmusen haben.

Sie hat aber vergessen, das sie 13 Jahre zugelassen hat, das dieses Tier im Bettkasten gelebt hat. Nur wenn sie nicht zu hause war, hat sie sich rausgetraut. Jetzt ist diese Katze soweit, dass sie auch am Tage zu sehen ist. Auf rufen kommt sie dann auch ins Wohnzimmer. Doch diese Katze spürt, dass sie nicht geliebt wird.

Ich habe dieses Tier einige Male versorgt. Und es ist mir gelungen, ein kleines bisschen Vertrauen zu gewinnen. Ich bin ihr ja fremd, doch sie läuft nicht weg, sie faucht mich nicht an. Ich kann relativ nahe an sie heran gehen und mit ihr reden. Dann guckt sie mich mit großen Augen an und die Ohren gehen hin und her.

Ich mag dieses Tier. Ich habe immer schon ein Herz für die scheuen Katzen gehabt. Sie tun mir leid, weil sich niemand Mühe gegeben hat, diese Tiere an die Hand zu bekommen. Ich weiß wo von ich rede, ich hatte zwei Katzen, die wild geboren worden sind. Es ist mir in jahrelanger Geduldigkeit gelungen, diesen Tieren Vertrauen zu geben und sich von den Menschen anfassen zu lassen. Es ist möglich, aber nur mit viel Liebe und Geduld.

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