Pascha Teil 7

11.03.

Die ersten schönen Sonnentage sind mittlerweile gekommen und ich habe das Tischchen auf dem Balkon zu meinem persönlichen „Solarium“ erklärt. Das Tischchen ist groß genug, dass ich mich darauf wie am Strand von Rimini in der Sonne aalen kann. Herrlich! Leider nur ist die Sonne schon so intensiv, dass ich nach einer Viertelstunde wegen meines schwarzen Fells dermaßen erhitzt bin und ich nur noch schlapp ins schattige Wohnzimmer falle. Blondie lacht und nennt mich „schwarze Bratwurst“. Nichts gegen Kosenamen, aber da gab’s schon nettere! Manchmal kommt der Dunkle zu mir auf den Balkon und dann spielen wir „Friseursalon Pascha“. Ich rolle mich auf dem Balkontischchen hin und her und der Dunkle bürstet mich dabei ganz sanft, damit mein schönes Fell wieder glänzt und die ganzen losen Winterhaare entfernt werden. Blondie saugt nun fast jeden Tag die Wohnung und ich muss sagen, dass ich einen ganz gehörigen Respekt vor dem dicken, lauten Ding habe und immer flüchte, wenn es in Erscheinung tritt. Die beiden nehmen aber sehr viel Rücksicht auf mich und saugen nur dort, wo ich nicht bin, der Lärm von dem Saugmonster ist aber nichts für meine sensiblen Katzenohren.

Am Nachmittag drehe ich meine Runde im Garten, ich muss ja schließlich wissen, was so alles in meinem Revier los ist. Blondie, der Dunkle und ich haben uns darauf geeinigt, dass ich mich miauend vor die Gartentüre stelle, wenn ich wieder rein will und das klappt auch ganz hervorragend. Nur an diesem Nachmittag gerate ich ein wenig in Panik und brülle ganz laut vor der Türe, weil ich ganz schnell wieder in Sicherheit will. Blondie schaut erstaunt aus dem Fenster und ist ebenso überrascht wie ich. Eine Nachbarin und drei Kinder haben mich im Garten entdeckt und sich wohl sehr gewundert, dass ich hier Einzug gehalten habe. Sie kommen auf mich zu und die Kinder wollen mich auch gleich streicheln, aber fremde Kinder lass ich nicht so schnell an mich ran, die machen mir eher Angst.

Endlich öffnet Blondie die Türe und ich kann ins Treppenhaus flüchten. Blondie spricht mit der fremden Frau und den Kindern und erklärt ihnen, dass ich immerhin schon seit vier Monaten hier wohne und dass ich bei Kindern eher einen großen Bogen um sie herum mache. Wenn die Kinder aber ruhig und leise sind und ich sie erst mal beschnuppern kann, dann bin ich manchmal auch so nett und lass mich anfassen. Die Kinder wollen das natürlich gleich mal ausprobieren und Blondie erklärt mir die Situation, dass ich keine Angst haben muss und sie auch auf mich aufpasst. Meine Nerven haben sich zum Glück ein wenig beruhigt und gaaaanz vorsichtig lasse ich die drei kleinen Zweibeiner an mich ran. Sie bewundern mich und finden mich richtig toll. Blondie meint, dass ich jetzt einen neuen Fanclub habe. Muss ich erst mal drüber nachdenken; außerdem bin ich immer noch ein wenig skeptisch und beende meine Vorstellung nach ein paar Minuten. Brauch jetzt doch Erholung auf meiner Schmusedecke.

18.03.

Der Dunkle muss übers Wochenende auf Dienstreise und Blondie kommt erst am späten Nachmittag nach Hause. Macht mir nichts, denn heute brauch ich dringen ausgiebigen Schönheitsschlaf. Wie so oft kuschele ich mich auf der hellen Schmusedecke auf dem Sofa zusammen und träume von Mäusebraten. Und weil ich so schön träume, bekomme ich gar nicht so recht mit, dass Blondie nach Hause kommt und nach Rufen und mit Futter locken die ganze Wohnung auf den Kopf stellt, um mich zu finden. Sie erzählt mir später, dass sie sich richtig Sorgen gemacht und über eine halbe Stunde alles durchgewühlt hat: die Schränke, das Bett, die Bücherregale, meine beiden Schmusekisten, unter dem Bett zwischen den Bettkästen, hinter den Vorhängen, unter dem Sofa und, und, und. Blondie muss wohl schon fast verzweifelt gewesen sein, denn sie ruft den Dunklen an, doch der ist sich ganz sicher, dass er mich nicht in den Garten gelassen hat und wird auch ein wenig unruhig. Blondie entscheidet sich, noch mal alles durchzusuchen. Und ... sie findet mich tief schlafend und vollkommen entspannt zusammengerollt UNTER meiner Schmusedecke auf dem Sofa. Ich muss mich im Traum so eingekuschelt haben, dass nicht mal eine Ohrspitze aus dem Deckenknäuel herausschaute. Ich habe sie wohl auch sehr verschlafen und erstaunt angeblinzelt und gar nicht so recht ihre Hektik verstanden, aber ich werde ausführlichst gekrault und beschmust. Dann lass ich mir auch mal eine Schlafstörung gefallen.

20.03.

Blondie muss heute auch auf Dienstreise und sie erklärt mir, dass sie wohl erst ganz, ganz spät in der Nacht zurückkommen wird und dass die beiden Nachbarn mir am Abend mein 1Futter geben werden. Nehme das mal so zur Kenntnis und harre der Dinge, schlafend auf dem Sofa natürlich!

Abends kommen die beiden und geben mir eins meiner Lieblingsfutter. Sie scheinen von Blondie wohl richtig gut instruiert worden zu sein, denn sie reden ganz lieb mit mir und versuchen auch, mit mir zu spielen, hab aber nach dem Essen nicht so recht Lust. Sie kraulen mich stattdessen, müssen aber bald wieder gehen, denn sie haben wohl auch einen Termin. Na dann ist wohl wieder Sofa angesagt.

Blondie kommt tatsächlich ganz, ganz spät in der Nacht nach Hause, sie ist „hundemüde“ und richtig geschafft, aber wir beiden „werfen“ uns noch zusammen auf das Sofa, ich natürlich auf ihr. Später schlummern wir dann neben einander im großen Bett bis weit in den nächsten Morgen. Fühl mich hier mittlerweile richtig zu Hause.

04.04.

Der Nachbar von gegenüber kommt zu Besuch und plauscht mit Blondie in der Küche. Ich lege ihm meine Vorderpfoten auf die Knie, schnüffle an ihm und schau ihm tief in die Augen, ich kenn ihn ja schon, denn er hat ja auf mich aufgepasst, als meine beiden Zweibeiner nicht da waren. Der Nachbar ist ganz gerührt und krault mich auch ein wenig, obwohl er an einer Katzenallergie leidet, der Arme. Wenn er zu viel Katzenhaare in seine Nase bekommt, dann laufen ihm die Tränen übers Gesicht und er bekommt keine Luft mehr. Ich bin ganz gerührt vor so viel Zuwendung.

Abends kommen zwei Freunde von Blondie mit ihren Kindern zu Besuch. Leider nur haben die ein so riesengroßes Plüschmonster dabei, das ein Geschenk für Blondie ist, mir aber solche Angst macht, dass ich mich ins Schlafzimmer flüchte und erst mal im Schrank bleibe. Aber die Kinder sind super nett: sie kommen ganz langsam zu mir und dann werde ich ausführlichst von 4 Kinderhänden gekrault, die machen das richtig gut, die dürfen wieder kommen.

05.04.

Blondie hat heute Geburtstag und schon am Morgen kommen die Gäste - die ganze Familie inklusive Tante! Ich beeindrucke mal wieder mit meiner Schönheit, mache aber einen großen Bogen um die Küche, da ist es mir viel zu laut!!!

Später sind dann alle weg (Essen gehen, wie sie sagen, obwohl noch genug Futter neben meinen Dosen im Vorratsschrank steht), macht aber gar nichts, dann kann ich wenigstens wieder in Ruhe auf dem Sofa vor mich hin träumen.

18.04.

Schöner Tag im Garten - viele Nachbarn tummeln sich auf der Wiese mit Kind und Kegel und ich bin die Sensation bei den Kleinen. Ich lasse mich von allen Kindern bewundern und dann - stellt euch vor!!! -  von 6 Kindern gleichzeitig kraulen. Habe keine Angst mehr vor den Zwergen, denn sie wissen durch Blondie und den Dunklen, wie sie es am besten schaffen, mich zu streicheln und wie sie mit mir umgehen sollen.

 

Ich hoffe wir sehen uns bald wieder......

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